Ob eine Orgel gebaut wird hängt von vielen, kaum beeinflussbaren Dingen ab. Nur eine Unwägbarkeit ist der Entwurf. Hier nun ein paar Gedanken, die möglicherweise helfen einem künstlerischen Ansatz auf die Spur zu kommen.
 
Oftmals kann nicht gesagt werden, warum ein Entwurf gefällt oder nicht. Menschen haben ästhetische Empfindungen, die mit dem Raum kommunizieren. Ein guter Entwurf spiegelt, meiner Meinung nach das Gefühl wieder, das sich zwischen Raum und Betrachter aufbaut.
Dazu ist es notwendig in einen Raum einzutauchen und ihn auf sich wirken zu lassen. Hierdurch entsteht natürlicherweise ein sehr subjektives Bild welches jedoch dem Prospekt ein einzigartiges und unverwechselbares Gesicht gibt. Um sich der äußeren Form des Prospektes zu nähern ist die Arbeit mit Papier und Bleistift auch heute noch zeitgemäß. Hier fließt die Vorstellungskraft von der Hand über das Papier zurück ins Auge des Betrachters und kann jetzt bewusst wahrgenommen werden.

Es kann auch von Äußerlichkeiten abhängen, ob ein Bild als warm und einfühlsam, oder als pefekt aber kalt und unpersönlich empfunden wird.
Das Auge nimmt jede Einzelheit auf und signalisiert dem Betrachter ein bestimmtes Gefühl.
Dieses subjektive Empfinden ist eine Komposition aus verschiedenen miteinander verknüpften Details, die zum Teil bewusst aber größtenteils unbewusst wahrgenommen werden. Kleine Unregelmäßigkeiten in der Zeichnung werden angenehm, größere als störend empfunden.
Zu nennen sind hier ungeschickte Proportionen und Unausgewogenheit der optischen Gewichtung aber auch Überladene oder unplastische Zeichnungen.

Hier kommt zum Tragen, dass die Ausschreibungsbeteiligten in der Regel nicht gewohnt sind, sich 2-dimensional dargestellte Körper, 3-dimensional vorzustellen. Blattaufteilung, Blickwinkel, Maßstab, Farbauswahl sind weitere Aspekte die für die Präsentation wichtig sein können.
Form folgt Funktion - das ist oft missverstanden worden. Form und Funktion sollten Eins sein, verbunden in einer spirituellen Einheit.

(Frank Lloyd Wright)
3-D Design